Digitales Theater. Frauen sind ein integraler Bestandteil der rechtsextremen Szene und sie sind keineswegs untätig: Sie kandidieren für rechtsextreme Parteien, mischen in Kindergärten und Schulen aktiv mit, und planen und unterstützen Anschläge. Das wissen wir spätestens seit den Verbrechen des NSU.

Kriegerinnen setzt sich interaktiv über die Plattform Zoom mit genau diesen Frauen auseinander. Einer der zentralen Bausteine der Inszenierung ist daher die Bestseller-Autobiografie Ein deutsches Mädchen der Aussteigerin Heidi Beneckenstein. Die Autobiografie erzählt von den Widrigkeiten, die einen Ausstieg aus der Neonazi-Szene erschweren. Ein weiterer Handlungsstrang besteht aus einer von Theodor Abel zusammengestellten Sammlung von Biogrammen, Warum ich Nazi wurde. Theodor Abel zeichnete sich 1934 verantwortlich für eine Ausschreibung, in der Menschen, die sich als Nationalsozialist*innen identifizierten, möglichst authentisch wiedergeben sollten, wie sie Nazis geworden sind. 

Diese Zeitzeugnisse aus der Vergangenheit und der Gegenwart werden konfrontiert mit Interviews, die im Rahmen dieser Inszenierung mit Osnabrücker Expert*innen geführt wurden. Die Expert*innen werden die Zeitzeugnisse hinterfragen und einordnen. Somit stellt Kriegerinnen (inter-)aktiv die Fragen: Was interessiert Frauen daran, sich in einer Szene, die ein traditionelles, konservatives Frauenbild im Geiste des Nationalsozialismus propagiert, zu radikalisieren? Wie profitieren sie davon? Was sagen sie selbst dazu?

Der Hamburger Regisseur Ron Zimmering stellte sein Talent bereits mit Terror von Ferdinand von Schirach sowie Komödien wie Bandscheibenvorfall oder Die Mitwisser am Theater Osnabrück unter Beweis. Nun kreiert er mit der Inszenierung Kriegerinnen ein interaktives Schauerlebnis für die Plattform Zoom, um mit den Zuschauenden in einen Austausch über das Thema zu treten.

Die kommenden Termine: 12. Mai, 20. Mai und 27. Mai jeweils 19.30 Uhr.

www.theater-osnabrueck.de