Auch die Osnabrücker Kulturszene wurde hart von der Corona-Pandemie getroffen und steht vor ungeahnten Herausforderungen. Neue Wege werden gesucht, um die Vielfalt der Osnabrücker Kultur zu sichern.
Trotz beginnender Lockerungen ist ungewiss, wie lange Kulturbetriebe geschlossen bleiben müssen und wann Veranstaltungen wieder im gewohnten Maße stattfinden können. Die Krisensituation hat der Verein Ars Vivendi e.V. zum Anlass genommen, eine Fundraising-Aktion für die lokale Kulturszene zu entwickeln. Die Initiatoren Sebastian Strauß und Sascha Göpel sind zunächst mit der Bitte um Unterstützung an das Projektbüro im Fachbereich Kultur herangetreten. In der Folge konnten viele weitere Akteure mobilisiert werden. Die daraus entstandene „Kulturbrücke Osnabrück“ ist ein Verbund von Kulturschaffenden in Osnabrück, mit dem Ziel, gemeinsam Spenden aus der Öffentlichkeit zu sammeln. Von diesen Mitteln profitieren Kulturbetriebe und Kulturschaffende, die gerade besonders Unterstützung benötigen.
„Wir haben in der Kulturszene ein finanzielles Problem, das sich vermutlich noch weiter zuspitzen wird. Ein Ende der Maßnahmen und eine Rückkehr zum Normalbetrieb ist für viele längst nicht abzusehen. Wichtig ist es in solchen schwierigen Zeiten, gemeinschaftlich einen Teil zur Lösung beizutragen. Auch wenn es vielleicht nur ein ganz kleiner ist. Deshalb ist für mich persönlich wichtig, dass die Kulturbrücke Osnabrück entstanden ist. Es ist ein tolles Zeichen, dass der Impuls aus der Kulturszene selbst kommt. Wir hoffen jetzt einfach auf eine breite Unterstützung der Osnabrücker. Die kulturelle Vielfalt hier in Osnabrück macht diese Stadt doch für uns so lebenswert. Deshalb gilt es diese zu erhalten“, sagt Sebastian Strauß. Und Sascha Göpel ergänzt: „Auch wenn es derzeit den Anschein macht, dass die Corona-Epidemie bereits beendet zu sein scheint und langsam Normalität Einzug hält, wird dies für den Kultursektor noch lange nicht gelten können. Um nachhaltig den Kulturbetrieb in Osnabrück zu gewährleisten, müssen wir auch über die anfängliche Spendenbereitschaft hinaus einen Rettungsschirm spannen, der bis in den Herbst allgegenwärtig durch verschiedene Aktionen und Spendenmöglichkeiten, eine breite Masse an Bürgern erreicht, um diese Problematik nicht über die Freude der neuerlichen Lockerungen zu vergessen, um somit auch nach der Krise das gewohnte Kulturangebot bieten zu können.“
Das Spendenkonto der „Kulturbrücke Osnabrück“ wird von der Osnabrücker Bürgerstiftung als neutrale Instanz verwaltet und kostenfrei zur Verfügung gestellt. „Die Idee einer gemeinsamen Fundraising-Aktion für die Osnabrücker Kulturszene entspricht dem Leitbild der Bürgerstiftung mit dem Motto ‚Vom Ihr zum Wir‘. In diesem Sinne möchte die Bürgerstiftung Osnabrück den Gemeinsinn stärken und Zukunft aktiv mitgestalten. Wir möchten dazu motivieren, mehr Verantwortung für die Gemeinschaft der Osnabrückerinnen und Osnabrücker zu übernehmen. Daher sind wir gerne bereit, das Fundraising-Projekt zu unterstützen“, betont Ulrike Burghardt, Vorsitzende der Osnabrücker Bürgerstiftung.
Die Spenden gehen Eins zu Eins auf das Spendenkonto der Bürgerstiftung Osnabrück, Bankhaus Hallbaum AG, IBAN: DE85 2506 0180 1000 5555 55 BIC: HALLDE2HXXX, Verwendungszweck: Spende Kulturbrücke Osnabrück
Darüber hinaus sind Spenden per PayPal möglich. Hierbei fallen 2 Prozent Gebühren an. Die Spendengelder werden für keinen anderen Zweck verwendet. Zur Verteilung der Spenden wird es eine Jury aus allen Kulturbereichen geben, die einen transparenten und für alle nachvollziehbaren Kriterienkatalog erarbeitet.
Zu den Kultureinrichtungen, die bisher die Kampagne unterstützen, gehören neben dem Verein Ars Vivendi e.V. auch die Lagerhalle Osnabrück e.V., das Musikbüro Osnabrück e.V., die skulptur-galerie, die Gesellschaft für zeitgenössische Kunst e.V. – Kunstraum Hase 29, Zukunftsmusik, die HC Family e.V., das Terrassenfest, die Musikschule Hellern, werkraum+ und Schöngeist Dekoration.
„Ein schöner Aspekt unserer Kampagne ist, dass die unterstützenden Kulturbetriebe erst einmal nur die Idee unterstützen, gemeinschaftlich Spenden zu sammeln. Das heißt am Ende muss nicht jeder Kulturbetrieb, der teilgenommen hat, auch Spenden benötigen. Das ist für mich ein schöner solidarischer Gedanke aus der Kulturszene“, meint Sebastian Strauß.
„Es ist toll, wie die Initiatoren mit diesem Projekt die Kulturschaffenden in der Krise fest zusammenschweißen. Ein schönes Zeichen für unsere Gemeinschaft in der Friedenstadt Osnabrück!“, freut sich Patricia Mersinger, Leiterin des städtischen Fachbereichs Kultur.
„Bei vielen Kulturschaffenden greifen die bisherigen Fördermaßnahmen nicht. Die Fundraising-Aktion ‚Kulturbrücke Osnabrück‘ will hier ganz gezielt ansetzen und unterstützen. Wenn viele mitmachen, können wir die kulturelle Durststrecke besser überwinden“, so Anke Bramlage, Leiterin des Projektbüros im Fachbereich Kultur.
>> Weiter Informationen unter www.kulturbruecke-os.de